Noch Ende des 19. Jahrhundert sollen die Pfälzer räudige Hunde als „Melacel“ bezeichnet haben. Dies war Ausdruck einer tiefempfunden Abneigung gegenüber einem französischen Heerführer Ezéchiel du Mas, comte de Mélac (* um 1630 in Sainte-Radegonde im Département Gironde; †1704 in Paris) der für die Niederbrennung der Pfalz Ende des 17. Jahrhunderts verantwortlich gemacht wurde. In der Tat hatten französischen Truppen unter Mélacs Befehl mit großer Brutalität während des Pfälzer Erbfolgekriegs 1688–1697 große Teile der Kurpfalz verwüstet, letztlich verbrannte Erde hinterlassen. So verwundert es auch wenig, dass seit Mitte des 19. Jahrhundert an zahlreichen pfälzischen Burgruinen gusseiserne Tafeln angebracht wurden, die als Zerstörungsdatum der jeweiligen Anlage die Jahre um 1689 und als Verursacher den vorgenannten Ezéchiel de Mélac nennen. Dementsprechend ist der Franzose noch heute im Bewusstsein der Pfälzer auch als der große „Burgenzerstörer“ verankert.Im Vortrag soll der Frage nachgegangen werden, ob dies bezüglich der Burgen tatsächlich seine Richtigkeit hat.
Ein Vortrag von Jürgen Keddigkeit.