Veranstaltungen
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Lied in der Parkvilla: "BeziehungsWeisen" - Lieder aus Deutschland und Europa Sonntag, 27. Januar 2019, um 17:00 Uhr. Im Veranstaltungsort* Parkvilla | |
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Werke von Beethoven, Schumann und Francesco Paolo Tosti BeziehungsWeisen II – Deutschland und Italien Reinoud Van Mechelen, Tenor; Mathias Clausen, Klavier
Der belgische Tenor Reinoud Van Mechelen schloss 2012 sein Gesangstudium am Conservatoire Royal in Brüssel in der Klasse von Dina Grossberger ab. 2017 wurde ihm von der Union der belgischen Musikkritik der vielbeachtete Caecilia-Preis als Junger Musiker des Jahres verliehen. Eine Anerkennung von "zu Hause" für den Künstler, der sich schon in seinen frühen Karrierejahren auf zahlreichen internationalen Bühnen etablieren konnte. Bereits 2007 machte er an der Académie Baroque Européenne d'Ambronay, geleitet von Hervé Niquet, auf sich aufmerksam.Namhafte Barockensembles sichern sich in der Folge seine Zusammenarbeit: wie Collegium Vocale, La Petite Bande, Il Gardellino, L'Arpeggiata, Capriccio Stravagante, Scherzi Musicali und das Barockorchester der Europäischen Union. 2014 sang Reinoud Van Mechelen zum ersten Mal in seiner Karriere bei der Royal Liverpool Philharmonic die Evangelistenpartie in Bachs Johannespassion. Zahlreiche Opernauftritte, u.a. Charpentier, Rameau und Mozart, führten Van Mechelen zur Zusammenarbeit mit berühmten Orchestern an namhaften Bühnen in ganz Europa. Höhepunkte der Saison 2018/19 sind seine Debüts am Théâtre royal de la Monnaie (Tamino in Die Zauberflöte) und an der Staatsoper Berlin (Hippolyte in Hippolyte et Aricie unter der Leitung von Sir Simon Rattle) sein. Reinoud Van Mechelen war bereits an zahlreichen CD- und DVD-Produktionen beteiligt. Seine erste Solo - CD mit dem Titel „Erbarme Dich" (Arien von Bach) wurde 2016 von Alpha Classics veröffentlicht und ausgezeichnet.
Der Walliser MusikerMathias Clausenstudierte am Conservatoire de Lausanne, an der Hochschule für Musik und Theater Winterthur Zürich, an der California State University und an der Haute École pédagogique de Lausanne mit den Hauptfächern Klavier, Orgel und Schulmusik. Schon während seiner Studienzeit setzt er den Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Fach Klavier. Neben einer regelmäßigen Konzerttätigkeit unterrichtet er Klavier (Ergänzungsfach) an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, an der Allgemeinen Musikschule Oberwallis und im Rahmen der Musikkurswochen in Arosa. Er wirkt als Korrepetitor an der ZHdK und am Conservatoire de Lausanne. Mathias Clausen leitet die Kantorei der reformierten Kirchgemeinde Winterthur Seen und ist Gründer und künstlerischer Leiter von RENCONTRES MUSIK RARON. Die beiden Künstler haben sich für ihr Programm u.a. von Robert Schumann den Liederkreis Opus 39 und von Franz Liszt die Tre sonetti di Petrarca sowie Mélodies auf Texte von V. Hugo ausgesucht. Und somit lenken wir auch in diesem Konzert den Blick über die Grenzen und erleben außergewöhnliche Kleinode der Kammermusik. Mathias Clausen schreibt zum Programm: Schumann vollendete seinen Liederkreis op. 39 im Mai 1840. Das Werk entspringt einem wahren Schaffensrausch. So berichtet Schumann seiner Verlobten Clara: “Ich habe wieder soviel komponiert, daß mirs manchmal ganz unheimlich vorkömmt. Ach, ich kann nicht anders, ich möchte mich totsingen wie eine Nachtigall”. Diese Todessehnsucht kommt in dem Zyklus unmißverständlich zum Ausdruck. Die Heimat, die schönen alten Zeiten, die Liebste, ja sogar Vater und Mutter sind tot und verloren. Der Zyklus gibt das romantische Bild einer dunklen, unendlichen und unüberwindbaren Nacht wider. Diese Vorahnungen von Selbstverlust und Tod verdeutlichen sich im zweiten Teil des Zyklus: das Leid des Einzelnen steht einer trügerischen Wirklichkeit gegenüber.. Nach Schumanns eigener Aussage war der Zyklus sein “Romantischstes”, in dem viel von Clara “drinstehe”. Offenbar bezog sich das nicht nur auf die idyllischen Bilder, sondern gerade auch auf die Erfahrungen von Einsamkeit und Verlust. Ganz im Gegensatz zur Schumannschen Resignation stehen die Tre sonetti di Petrarca, welche als Ergebnis von Franz Liszt’s Italienaufenthalt gesehen werden können. Die in Geschichte des legendären italienischen Dichters Petrarca ist bekannt: Am Karfreitag, dem 6. April 1327, erblickt Petrarca in der Kirche von Sainte-Claire d’Avignon eine Frau namens Laura und setzt seiner Leidenschaft für sie ein Denkmal mit den 366 Gedichten seines Zyklus Il Canzoniere. Liszt vertonte die Tre Sonetti in mehreren Versionen, in ihrer ersten Fassung als Virtuose Arien für Tenor komponiert. Das erste Sonett mit dem Titel „Pace non trovo“ steckt voller Widersprüche zur Beschreibung verliebter Gefühlswallungen. Liszt verarbeitet diese Bildhaftigkeit, indem er mit einer aufgewühlten Abfolge seiner höchstentwickelten Harmonien beginnt, denen extreme Kontraste von opernhaft dramatischen Ausbrüchen und lyrischer Ekstase folgen. Zweimal erwartet Liszt vom Tenor, das Des über dem hohen C zu erreichen. In „Benedetto sia ’l giorno“ beschwört Petrarca die mehrfache Segnung seiner ersten Begegnung mit Laura, seiner Liebe zu ihr und seiner Gedanken und Verse über sie. Liszt wechselt von einer Tonart zur nächsten, von Segnung zu Segnung, in der ihm eigenen ruhelosen, innovativen Weise. „I’ vidi in terra angelici costumi“ erzählt von himmlischen Engeln auf Erden und erderschütternder Schönheit in der Gestalt von Laura, deren harmonisches Wesen die Lüfte versüßt. Dieses himmlische Lied mit seiner atemberaubenden harmonischen Verschiebung unmittelbar vor der Anrufung von „Liebe, Vernunft, Mut, Mitleid und Gram“ endet ruhig und ergeben. Die Begegnung Petrarca’s mit Laura wird auch von Victor Hugo in seinem Gedicht „Oh quand je dors“ zitiert und verbindet damit die Liebesschwüre des italienischen Dichters des 14. Jahrhunderts mit dem französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und verbindet somit das heutige Konzert mit dem letzten Konzert der Reihe BeziehungsWeisen vom 17. Februar 2019, welches französische Mélodien aufnimmt.
Kartenreservierungen zu 15.-- € / erm. 10.-- bei der Papierschatulle Mußbach 06321- 60360. Öffnungszeiten: Mo – Sa: 8.30 Uhr – 12.30 Uhr; Di, Do, Fr: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr, Montag- und Mittwoch Nachmittag geschlossen. Konzertkasse ab 16.15 Uhr geöffnet, www.herrenhof-mussbach.de
Künstlerische Leitung: Simon Reichert Organisation: Neustadter Stiftskantorei e.V., Ägyptenpfad 20, 67433 Neustadt, 06321/970 6631
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