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Churpfälzische Kabinettmusik

Sonntag, 19. Juni 2016, um 17:00 Uhr.

Im Veranstaltungsort* Parkvilla

 Aufrufe : 6013

Eine Reise von Düsseldorf nach Mannheim

Kammermusik aus der Regentschaft von Carl Philipp und Carl Theodor von der Pfalz

 Sonaten von Finger, Weiss und Metzger für Flöte/ Viola da Gamba und basso continuo; Sonate für Viola da Gamba und basso continuo von Filtz; Klaviertrio von Richter

 

„Man lebt hier recht in den Wollüsten der Musik“

Musik von Komponisten der berühmten Mannheimer Hofkapelle werden Sie bei diesem Villakonzert genießen können. Der Hofkapelle also, die noch 1775 von Klopstock mit den Worten berühmt wurde:  »Man lebt hier recht in den Wollüsten der Musik!«  Und Mozart hatte 1778 bekannt: »Wie ich Mannheim liebe, so liebt auch Mannheim mich«.

 

Gottfried Finger, mit dessen Musik dieses Villakonzert beginnt, in Mannheim als Claviervirtuose und Musicus (Kapellmeister) hoch geschätzt, hat als gebürtiger Böhme in London das genaue Gegenteil erfahren müssen zu dem, was Mozart in Mannheim erlebte. Seine Oper „Judgement of Paris“ (1701) war dort bei einem Preisausschreiben durchgefallen, was die Fachwelt „allgemein als  Akt der Feindseligkeit gegen einen Fremden“ ansah,  galt doch Finger „als der beste unter den Bewerbern“. Finger verließ London und kam nach Anstellungen in Berlin und an der Innsbrucker Hofkapelle schließlich nach Mannheim. Dort hatte seinfürstlicher Mäzen Karl Philipp als Nachfolger seines Bruders Johann Wilhelm die Regierung der kurpfälzischen Erblande angetreten.

 

Johann Caspar Ferdinand Fischer,wirkte bis zu seinem Tod 1746 als Kapellmeister in Rastatt, der neuen Residenz der Markgrafen von Baden. Heute ist Casparus Fischer, so der Eintrag im Sterberegister, vor allem als Komponist von Musik für „clavierte Instrumente“ (Cembalo, Orgel) bekannt. Er hatte sich jedoch auch „zu befleißen, öfters neue Sachen zu producieren“, worunter auch Opern zu verstehen sind. Bei den phantasischen Hoffesten bot Fischers Hofkapelle zuweilen eine „unvergleichliche Augen-Weide und rare Music“, wenn die Musiker „à la chinoise“ in exotischen chinesischen Kostümen zu spielen hatten.

 

Johann Sigismund Weiss wurde 1690 in Breslau als Sohn eines Lautenisten geboren. Der Vater bildete seine Tochter Juliana Margaretha und zwei seiner Söhne zu Lautenisten aus: den berühmten Sylvius Leopold, - der 1739 in Leipzig Johann Sebastian Bach begegnet war-,  und Johann Sigismund. Um 1708 zog dieser an den kurpfalzischen Hof nach Dusseldorf, dann nach Heidelberg und schließlich nach Mannheim.

 

Die weiteren Komponisten unseres  Programms, Franz Xaver Richter, Anton Fils (Filtz), - er wurde nur 26 Jahre alt - und Georg Metzger, gehörten ebenfalls der Mannheimer Hofkapelle an. Georg Metzger schaffte den Sprung in das Eliteorchester als Flötist schon  mit 14 Jahren !

 

ensemble flauto con bassi :

Gabriele Hilsheimer, Block- und Traversflöte

Michael Spengler, Viola da Gamba

Dagmar Nilles, Cembalo

 

Michael Spengler

 

Gabriele Hilsheimer

 

Dagmar Nilles

 

Das ensemble flauto con bassi aus Heidelberg hat sich mit besonderen, bestens recherchierten und spannenden Programme einen Namen gemacht. In der Besetzung mit Cembalo (statt Laute) bringt es im Herrenhof zu Mußbach Raritäten aus den Notenschränken der Kurfürsten Carl Philipp und Carl Theodor von der Pfalz zum Klingen. Der Bogen reicht von Sonaten des Böhmen Gottfried Finger, die noch dem 17. Jahrhundert verhaftet sind, bis zum Klaviertrio G-dur von Franz Xaver Richter und einer bereits klassische anklingenden virtuosen Flötensonate von Johann Georg Metzger.

Gabriele Hilsheimer (Block- und Traversflöte) studierte Musik in Hannover, Amsterdam, Utrecht und Mannheim. Germanistik, Musik- und Politikwissenschaft in Hannover und Göttingen. Ihre wichtigsten Lehrer waren für das Instrument Blockflöte Walter van Hauwe und Marion Verbruggen, für Traversflöte Karl Kaiser und Marc Hantaï, im Fach Cembalo und Generalbaß Egino Klepper. Zahlreiche Konzerte als Solistin, Kammermusikerin und im (Barock-)orchester mit Repertoire vom Mittelalter bis zur Moderne. Sie ist Dozentin für Blockflöte und Kammermusik an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg und, zusätzlich für Cembalo und Traversflöte, an der Musikschule Mannheim. Sie forschte zu Hotteterre und hat sich Jin Shin Jyutsu-Praktikerin auf Musikergesundheit spezialisiert.

 

Michael Spengler (Viola da Gamba) lebt als freischaffender Musiker bei Heidelberg. Sein Studium absolvierte er an der Musikhochschule Freiburg. Er ist Mitglied verschiedener Ensembles (Freiburger Barockconsort; La Gamba; Ensemble Caprice; I Ciarlatani u.a.) und spielte in zahlreichen Orchestern.

 

Dagmar Nilles (Cembalo) studierte Musik und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Blockflöte am Wiesbadener Konservatorium und an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt bei Michael Schneider, Künstlerische Reifeprüfung 1985. Cembalostudien bei Wiebke Weidanz. Aufbaustudium Blockflöte am Sweelinck-Conservatorium Amsterdam bei Walter van Hauwe. Barockoboe bei Janine Krause und Martin Stadler. Dagmar Nilles´ Repertoire-Schwerpunkt ist die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie konzertiert mit diversen Kammermusikensembles und Orchestern und wirkte als Blockflötistin bei zahlreichen Barockopern mit. An der Musikakademie Wiesbaden ist sie Dozentin für Blockflöte; bis 2011 dito an der Musikhochschule Frankfurt; zusätzlich unterrichtet sie an einer Gesamtschule Musik und Deutsch.

 

 

Churpfälzische Kabinettmusik

                        

Gottfried Finger (um 1660–1730)

- Ground in d-Moll für Blockflöte & Basso continuo

- Sonate F-Dur (aus dem Besitz d. Grafen Harrach) für Blockflöte & b.c.

  Allemande – Menuet 1-2-1 – Rigaudon – Gigue

 

Michel Farinel (1649-1726) zugeschrieben:

Faronels Ground für Viola da Gamba solo

 

Gottfried Finger

- Sonate d-Moll op. 3 für Blockflöte & Basso continuo

  Adagio – Allegro – Adagio – (Allegro)

- Ciaccona d-Moll op. 3,5 für Blockflöte & Basso continuo

 

Johann Kaspar Ferdinand Fischer (1656–1746)

Passacaille a-Moll für Cembalo solo aus: Musicalisches Blumen-Büschlein

 

Johann Sigismund Weiss (nach 1690–1737)

Sonate h-Moll für Traversflöte & Basso continuo

Adagio – Badinage – Menuet – Allemande / Larghetto – Gigue

 

Pause mit Sektausschank

 

Franz Xaver Richter (1709–1789)

Sonata da camera a cembalo obligato, flauto traverso e violoncello G-Dur, op. 2,2             

Andante – Larghetto – Allegro ma non troppo

 

Anton Filtz (Fils) (1733 – 1760)

Sonate e-Moll op. 5, 3 für Viola da Gamba und b.c.       

Allegro – Adagio - Allegro

 

Georg Metzger (1746–1794)

Sonata G-Dur op. 6,2 aus: Six Solos por la flute traversière et la basse

Allegro – Adagio commodo – Allegro

 

 

 

 

Künstlerische Leitung : Ulrich Loschky

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Kartenreservierungen zu 12.-- € / erm. 8.— bei der Papierschatulle Mußbach 06321- 60360. Öffnungszeiten der Papierschatulle: Mo – Sa: 8.30 Uhr – 12.30 Uhr; Di, Do, Fr: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr, Montag- und Mittwoch Nachmittag geschlossen.

Konzertkasse ab 16.15 Uhr geöffnet,

Organisation: Neustadter Stiftskantorei e.V.,

Ägyptenpfad 20, 67433 Neustadt, 06321/970 6631

www.stiftskantorei.de

 

 
 
Hier finden sie Bilder oder weitere Informationen zur Veranstaltung

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