Hommage an verstorbene Mitglieder
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Pfälzische Sezession - Die frühen Jahre Sonntag, 21. September 2008, um 00:00 Uhr. Im Veranstaltungsort* Kunsthalle im Kelterhaus Eröffnung: 21. September, 11.00 Uhr Samstag: 14-18.00 Uhr Sonn- und Feiertag: 11-18.00 Uhr Mittwoch 18-20.00 Uhr | |
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Hommage an verstorbene Mitglieder
Zehn plus Eins - Die frühen Jahre der Pfälzischen Sezession
Noch im letzten Kriegsjahr, Ende des Jahres 1945, formierte sich die Pfälzische Sezession in Neustadt an der Weinstraße. Die Künstlergruppe gehörte zu den ersten deutschen Nachkriegsvereinigungen. Nach mehr als einem Jahrzehnt nationalsozialistischer Unterdrückung war das Bedürfnis nach freier künstlerischer Äußerung und öffentlicher Präsentation der Werke groß. Mangel, Entbehrung und die schwierigen Verhältnisse der Nachkriegsjahre förderten die Einsicht, dass nur Solidarität, Bündelung der Interessen und freier Gedankenaustausch eine neue gesellschaftliche Basis für Kunst und Künstler schaffen könnten. Es war das Privileg des Historischen Museum der Pfalz, den Aufbruch der Künstler nach dem Krieg zehn Jahre lang zu begleiten. Das Museum gewährte der Sezession ein Forum, das den Kunstschaffenden half, ihre jeweils eigenständige Identität in der Gemeinschaft zu finden.
Eisige Kälte herrschte an jenem 23. November 1946, dem Eröffnungstag der ersten Ausstellung der Pfälzischen Sezession im Historischen Museum der Pfalz in Speyer(es war von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges verschont geblieben). Die Kälte setzte sich in den Galerieräumen der Institution fort, denn das Gebäude besaß keine Heizung, zumindest nicht in den Ausstellungsräumen. Der kleine Kreis von Künstlern und Kunstfreunden befand sich dennoch in Aufbruchstimmung. Das Ideal des Fortschritts, das Wagnis des Neubeginns, ja die Suche nach dem Neuland in der Kunst hatten die Maler, Bildhauer und Grafiker um Rolf Müller-Landau, Edvard Frank und Theo Siegle bereits in der Satzung der Pfälzischen Sezession vom 22. Juni 1946 formuliert. Man war im Begriff, ein Sammelbecken zu schaffen, ein Forum, das die Notwendigkeit eines künstlerischen Austauschs über die Grenzen der Pfalz hinweg einschloss.
In einem Gespräch mit der Journalistin Dr. Anne Stegat fasst die inzwischen verstorbene Künstlerin Karin Bruns 1995 die Situation der Künstler 1946 zusammen: „Zwar plagten die Menschen unmittelbar nach dem Krieg existenzielle Sorgen, und dennoch waren sie hungrig nach Kultur“. Für die Besucher der ersten Ausstellung war eine Zusammenkunft nicht einfach zu bewerkstelligen, denn die Rheinbrücken waren zerstört, die Fähren überfüllt. Von Landau nach Speyer und zurück war man stundenlang unterwegs. Karin Bruns war sehr beeindruckt von der ersten Ausstellung der Pfälzischen Sezession, der „Vielfalt individueller Arbeiten und des hohen künstlerischen Niveaus wegen“. Kurze Zeit später war sie selbst Mitglied der „Sezession“.
Zehn wichtige Ausstellungen der Pfälzischen Sezession fanden im Historischen Museum der Pfalz statt: 1946 bis 1955. Eine elfte, nicht minder wichtige Präsentation versicherte die Künstlergruppe ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft: Die Jubiläumsausstellung zu ihrem 50. Bestehen im Jahre 1995. Auch ihren 60. Geburtstag feierte die Künstlergruppe in Speyer, diesmal im Kulturhof Flachsgasse. Diese wichtige Ausstellung wanderte im August/September in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin, wo sie mit großem Erfolg (in kleinerem Umfang) ebenfalls hervorragend präsentiert wurde. Möge es so weitergehen!
Wolfgang Leitmeyer, Stellvertretender Direktor Historisches Museum der Pfalz
Ausgestellte Künstler
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