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„Sex, Lügen und die ewige Pompadour"

Sonntag, 3. Dezember 2006, um 16:00 Uhr.

Im 

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Die intimen Berichte einer Mätresse

 

Silvia Grudszus „Steckt nicht in jeder Frau ein bisschen Pompadour?"

 

Die Neustadter Schauspielerin Silvia Grudszus setzt das Leben der Geliebten König Ludwigs XV. in Szene

 

„Steckt nicht in jeder Frau ein bisschen Pompadour?", fragt Madame Sylvie mit einem koketten Augenaufschlag, zupft den Besatz an ihrem Kleid einen halben Zentimeter übers Bein und wartet auf die Wirkung. Regisseurin Ela Sommer nickt zufrieden. Die Schauspielerin Silvia Grudszus setzt als Madame Sylvie das Leben der Madame Pompadour, der Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. in Szene. „Sex, Lügen und die ewige Pompadour" heißt der Titel der szenischen Darstellung, die am kommenden Sonntag im GDA-Wohnstift zum ersten Mal öffentlich gezeigt wird.  

 

Das Leben der Madame Pompadour, das die Schauspielerin Silvia Grudszus aufleben lässt, ist historisch gut dokumentiert und durch zahlreiche Briefe auch in intimen Details belegt. Silvie Grudszus hat sich eingehend mit der Figur auseinandergesetzt. Aber nicht nur von dem schillernden, von Intrigen und Neid beeinflussten Leben der Madame Pompadour am Versailler Hof wird erzählt, sondern die historische Gestalt auch in die Neuzeit versetzt, wo sie aus heutiger Sicht als Frau, Mutter und Geliebte zu Wort kommt, Vergangenheit also in der Gegenwart gespiegelt wird. Eine Gratwanderung, die einer gewissen Pikanterie nicht entbehrt.

 

Wer aber war Madame Pompadour, die von 1723 bis 1765 lebte und großen politischen Einfluss auf den französischen König und die Regierung ausübte? Mit bürgerlichem Namen hieß sie Jeanne Antoinette Poisson, verheiratete D"Etiolles. Eine Wahrsagerin soll ihr einst prophezeit haben, dass sie einmal die Geliebte des Königs sein werde. Auf diese Verbindung arbeitet sie konsequent hin und nutzt ihre Chance, als sie dem König am 24. Februar 1745 bei einem rauschenden Maskenball begegnet. Der König macht sie zur „Maitresse en titre", zur offiziellen königlichen Geliebten. Sie erlangt eine Machtfülle, wie keine ihrer Vorgängerinnen seit Jahrhunderten. Es gelingt ihr, Schönheit, Geist und Macht in seltener Harmonie zu verbinden, wie schon die Zeitgenossen bemerkten. Mit 42 Jahren stirbt sie an Tuberkulose. Dadurch bleibt ihr höchstwahrscheinlich der Gang zur Guillotine erspart, den ihre Nachfolgerin, die Madame Dubarry, antreten muss.

 

Und wer ist Silvia Grudszus? Sie wird als Silvia Neu in Neustadt geboren und wächst auf der Hambacher Höhe auf. Sie ist Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch, Französisch und Spanisch und sieht sich als Ehefrau, Mutter und Schauspielerin in einer „Dreifachrolle". Nach dem Studium steht sie erstmals auf der Bühne im Romanischen Keller in Heidelberg. Ein Regisseur hatte sie für das Stück „Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert entdeckt. Danach spielt sie in zahlreichen bekannten Stücken, zum Beispiel in „Der ideale Gatte" von Oscar Wilde die Lady Markby.

 

Sie lässt sich mit ihrer Familie in Lachen nieder, eröffnet das Second-Hand-Modelädchen „Stil-Echt" und gibt Gastrollen an ihren früheren Bühnen. Als bekannt wird, dass sie Schauspielerin ist, engagiert man sie, beim Neujahrsempfang in Lachen-Speyerdorf eine Loriot-Szene zu spielen. Nach der Aufführung wird die „Lachener Schaubühne" im Gesangverein Lachen gegründet und Silvia Grudszus die Leitung übertragen.

 

Das erste Stück, das die Schaubühne zeigt, ist „Das Orchester" von Jean Anouilh. Es folgt die Aufführung der Komödie „Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe" von Dario Fo. Danach löst sich die Schaubühne auf. „Ich hatte keine Mitstreiter, die sich um Bühne und Technik kümmerten", sagt sie. Jetzt ist sie dabei, eine Solokarriere aufzubauen.

 

Angelika Wilde-Kaufhold  

 
 
Hier finden sie Bilder oder weitere Informationen zur Veranstaltung

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