Wenn der alte Vater Rhein Geburtstag hat, dann kommen nicht nur Mississippi und Neckar zu Besuch, sondern auch Kaiser Wilhelm, die olle Kriemhilde und eine singende Japanerin. Das ist nur eine der Szenen aus dem Repertoire der „Rhein-Revue“, zu der der nichtschwimmende Rheinschiffer Hannes (Pfälzer) und die pfiffige Puppenspielerin Babs (Badenerin) das Publikum auf ihren Theater-Kahn einladen. An diesem Abend werden die Zuschauer entführt auf eine komödiantische Flussexpedition: Rheinsagen! Rheinraritäten! Rheinrealitäten!
Bekannte Kultorte wie das Niederwalddenkmal und die Loreley werden abgeklappert. Alte Rheinschiffer träumen von Goldfunden im Rheinsand. In Köln werden windige Geschäfte mit dem Holz von Schwarzwald-Tannen getätigt. Wenn der Rhein mal wieder über die Ufer schwappt, kommen die Hochwassertouristen wie die Schnaken angeflogen, um den großen „Kick“ zu erleben.
Aber auch sonderbare Flusswesen treiben auf dem Schiff ihr Unwesen: Die kapriziöse Fernweh-Fee Rheinhilde schwärmt von den alten romantischen Dichtern sowie von exotischen Fernen; während ihr halbseidener Lover, der Sandoz-Veteran „Dreckfisch“, begeistert um ausgelaufene Ölladungen und Wasserleichen herumkurvt. Der Klääne Pälzer – er hat sich als eine Art Rheinschiff-Klabautermann an Deck geschlichen – macht sich auf all das seinen eigenen Reim und denkt sich: Wo die Liebe hinfällt!
Apropos Liebe: Man sagt ja den Badenern und Pfälzern nach, dass sie sich gegenseitig nicht besonders mögen. In alten Zeiten soll das auch zwischen Franzosen und Deutschen so gewesen sein. Da schäumt manchmal heute noch ein wenig die Gischt, da schlägt das Alte hie und da noch Wellen!
Buch: Monika Kleebauer und Michael Bauer
Regie: Jochen Fölster
Regieassistenz: Dieter Bock
Spieler: Claudia Olma, Ben Hergl
Bühne/Kostüme: Silke von Patay
Musik: Ben Hergl